Seit einigen Jahren schon bahnt sich eine interessante Entwicklung in der Welt der medizinischen Forschung an. Immer mehr rückt das Freizeitrauschmittel Cannabis in den Mittelpunkt der Wissenschaft. Cibdol CBD Öl, Cannabis-Kaugummis und der typische Joint kommen für viele Patienten Tag für Tag zum Einsatz, um Schmerzen zu mindern oder Appetit anzuregen. Nun soll die Pflanze Kriegsveteranen und Opfern auch bei posttraumatischer Belastungsstörung helfen.
Dr. Sue Sisley vom Scottsdale Research Institute in Phoenix, Arizona, eine Pionierin der Cannabis-Forschung, behandelt seit Jahren Kriegsveteranen mit PTBS durch Cannabis. Nun ist sie einen Schritt weiter gekommen.
Bislang wusste man, dass Cannabis bei Schmerzen positive Wirkungen zeigt. In den USA, wo weitläufig Cannabis als Medikament legal erhältlich ist, weiß man das. Egal ob Rückenschmerzen oder Multiple Sklerose: die natürliche Heilkraft der Pflanze gilt als schonender und schneller wirksamer als die chemischen Alternativen.
Auch Krebspatienten können von Cannabis profitieren. Die Chemotherapien, welche oft von schweren Nebenwirkungen begleitet werden, können von Marihuana erträglicher gemacht werden und etwa den Appetit anregen.
Sisleys Studie am Institut belief sich aber nicht nur auf physische Verbesserungen. Sie wollte herausfinden, ob auch der Rausch selbst positiven Einfluss auf die Menschen haben kann.
PTBS ist ein psychisches Leiden bei Menschen, die Gewalt erfahren haben und nun unter Flashbacks, Angst- und Panikattacken sowie Schlaflosigkeit leiden. Es gibt unzählige Symptome, die auf eine psychische Belastungsstörung hinweisen, und auch viele Therapien. Cannabis ist nun als nächstes dran: wie kann das Kraut den Menschen – vor allem eben Opfern von Missbrauch und Kriegsveteranen – dabei helfen, diese Angstzustände loszuwerden?
Sisley möchte durch ihre Arbeit und Studien beweisen, dass sich die Symptome der PTBS durch den Konsum von Cannabis lindern lassen. Der Vorteil an Cannabis gegenüber anderen Medikamenten: es lässt sich nicht überdosieren. Effektiv ist die Droge deshalb, weil sie das Gehirn der Patienten daran hindert, automatisch Zugang zu ihren traumatischen Erfahrungen zu erlangen.
PTBS Patienten, die Cannabis unter medizinischer Aufsicht konsumieren dürfen, zeigen auf jeden Fall beachtliche Fortschritte bei der Genesung. Allerdings darf man nicht vergessen, dass in dieser Behandlung auch die psychische Betreuung durch medizinisches Personal eingeschlossen ist. Ohne eine ganzheitliche Verhaltenstherapie würde auch das Marihuana vermutlich nicht den gewünschten Effekt erzielen. Den Patienten muss ein richtiger Umgang beigebracht werden – sowohl mit ihrer Krankheit, als auch mit dem Medikament.