Ein kulinarischer Streifzug durch die pakistanische Küche
Pakistan ist ein junger Staat mit einer vielfältigen Kultur. Beispielsweise existieren neben der Nationalsprache Urdu in den vier Provinzen weitere inoffizielle Sprachen und eigene kulturelle Gepflogenheiten – unter anderem beim Essen.
Pakistanische Küche gleich indische Küche?
Die pakistanische Küche ist stark vom Nachbarland Indien beeinflusst, oft wird sie sogar mit der indischen gleichgesetzt. Doch es gibt einen wesentlichen Unterschied: Während die indische Küche – beeinflusst von hinduistischen Glaubensvorstellungen – nahezu fleischfrei ist, ist die Küche im überwiegend islamisch geprägten Pakistan reich an Fleischgerichten. Gemeinsam haben beide Staaten die Vielfalt an Gewürzen, den sogenannten „Masalas“, die in den weltbekannten Currys verwendet werden, wie sie der Lieferdienst mjam.at in seinem Atlas zusammengestellt hat. Damit Gerichte wie Chicken Karahi, Biriyani oder Nihari ihren unverwechselbaren Geschmack erhalten, werden Koriander, Chili, Ingwer, Kurkuma, Kreuzkümmel und viele weitere Gewürze zunächst in Ghee angebraten. Zu den Gerichten isst man üblicherweise Naan – frisches Brot aus dem Tandur-Ofen – oder Reis.
Essen hat in Pakistan einen großen Stellenwert, denn zum gemeinsamen Mahl kommt die gesamte Familie zusammen. Traditionell wird dazu Tee (Chai) oder ein Milchjoghurtgetränk (Lassi) getrunken. In der pakistanischen Küche gibt es zudem viele köstliche Desserts wie Kulfi (gefrorene Milch mit Gewürzen) oder Jalebi (spiralförmiger Hefeteig in Sirup).
Die bekanntesten Gerichte aus jeder Provinz
Jede Provinz in Pakistan hat ihre eigenen Spezialitäten und Gewürze, die unter anderem von den typischen Zutaten der jeweiligen Nachbarländer beeinflusst sind.
Punjab: In Punjab im Osten des Landes lebt fast die Hälfte der pakistanischen Bevölkerung. Die Hauptstadt Lahore gilt als Metropole des Street Food. Eines der beliebtesten Gerichte ist Chicken Tikka, für das Huhn im traditionellen Tandur, einem mit Holzkohle geheizten Backofen, zubereitet wird. Die Küche Punjabs kennt viele köstliche Nachspeisen wie das bereits erwähnte Kulfi und die meisten pakistanischen Mangos stammen aus dieser Provinz.
Sindh: Karatschi, die Hauptstadt von Sindh, gilt als eine der gefährlichsten Städte der Welt – bei einer Einwohnerzahl von knapp 13 Millionen Menschen verwundert das kaum. Eines der beliebtesten Gerichte ist Sindhi Biryani, das mit Reis, Huhn und einer Vielzahl an Gewürzen zubereitet wird.
Belutschistan: Belutschistan ist die flächenmäßig größte Provinz Pakistans. Da die Region in weiten Teilen aus Wüste besteht, ist sie relativ dünn besiedelt. Ein traditionelles Gericht ist Dampukht: Fleisch wird über offener Flamme und mit wenigen Gewürzen gekocht.Khyber Pakhtunkhwa: Khyber Pakhtunkhwa liegt im Norden Pakistans an der Grenze zu Afghanistan. In der sehr traditionell und konservativ ausgerichteten Provinz werden Kebab-Spieße aus Lammfleisch sowie das bekannte Tandoori Chicken gegessen. Die Gerichte sind relativ mild gewürzt. Wer noch nie ein pakistanisches Gericht probiert hat, aber nach dem Lesen dieses Textes neugierig geworden ist, kann sich eine Auswahl leckerer Gerichte aus entsprechenden Restaurants in der Umgebung liefern lassen.