Floating Houses – der letzte Schrei auf dem Wohnungsmarkt
Besonders in Großstädten gleicht die Wohnungssuche momentan einer Gedulds- und Nervenprobe. Gute Wohnungen sind rar, schöner Baugrund fast unbezahlbar. Gerade, wer sich wirklich einen Wohntraum erfüllen möchte und nicht nur für ein paar Jahre eine Bleibe sucht, wird schnell enttäuscht. Doch die Not der einen macht andere erfinderisch. Floating Houses sind nun der neueste Trend. Was das ist? Nun, ein bisschen Hausboot-Charme, ein bisschen snobistische Extravaganz – und auf jeden Fall sehr viel Mut zur Andersartigkeit.
Wenn in der Großstadt der Wohnraum knapp wird
Metropolen wie Berlin und Hamburg verfügen zwar noch immer über viele Flächen, die für eine Bebauung vorgesehen sind, doch die Immobilienpreise sind momentan für den Durchschnittsbürger kaum zu stemmen. Selbst solvente Klienten klagen den Maklern ihr Leid, denn vielerorts schießen die Preise in exorbitante Höhen – vor allem in guten Lagen. Doch wo soll man denn hin, wenn man gern in der Stadt bleiben möchte und nicht ins Umland ziehen, um dann jeden Morgen eine Stunde oder mehr in die Agentur zu pendeln? Diese Frage stellten sich wohl auch einige findige Entrepreneure und ersannen das Floating House. Dieses umgeht das Problem mit dem teuren Baugrund, indem es ganz einfach darauf verzichtet.
Modern und mondän: Floating Houses
Was sind Floating Houses denn nun eigentlich? Nun, im weiteren Sinne sind es kaum mehr als Hausboote, jedoch mit umgekehrter Intention. Während die Hausboote, die wir etwa vom Rhein kennen, eigentlich Boote sind, die irgendwann zu Häusern umfunktioniert wurden, handelt es sich bei Floating Houses um Häuser, denen das Schwimmen beigebracht wurde. Optisch entsprechen die mondänen Behausungen eher einem kleinen Einfamilienhaus, das man auf ein Floß geschnallt hat. Wer morgens nach dem Aufstehen direkt vom Balkon aus angeln oder die Schwäne füttern möchte, der wird mit diesen Häusern selig. Die schwimmenden Häuschen sind also eine Art zu wohnen, wie sie wahrscheinlich nur in den hippen Metropolen überhaupt möglich ist. Das beste Beispiel dafür sind die Floating Houses der Humboldt-Insel in Berlin, die von der Düsseldorfer Martrade Immobilien GmbH & Co. KG vertrieben werden. In direkter Nähe zu modernen Apartmenthäusern und Villen mit Seeblick bilden sie das Tüpfelchen auf dem mondänen City-i.
So lernen die Häuser schwimmen
Grundsätzlich sind Floating Homes kaum mehr als Häuser auf Flößen. Diese Flöße bestehen tatsächlich meist aus einer Holzrahmenkonstruktion sowie Stahlbetonpontons, die eine hohe Stabilität und Haltbarkeit gewährleisten. Anders als bei Hausbooten entfallen also die ständigen Wartungsarbeiten. Die Angst, zu kentern oder zu sinken, brauchen die Eigentümer nicht haben – schon gar nicht in den ruhigen Gewässern der Städte. Trotz mehrerer Stockwerke ist der Schwerpunkt durch den Stahlbeton so weit unten, dass schon ein Tsunami das schwimmende Zuhause heimsuchen müsste, um es umzukippen.
Mobil oder nicht – auch eine Steuerfrage
Wer sich bisher für ein Hausboot entschieden hat, der tat dies oft auch, um Steuern zu sparen. Anders als bei normalen Häusern gelten diese nämlich nicht als Immobilie, da sie ja eben doch mobil sind. Selbst großzügige schwimmende Wohneinheiten waren rein rechtlich oft Sportboote mit schwacher Motorisierung – und für die fallen keine Grundsteuern an. Hausboote von mehr als 25 Metern Länge gelten hingegen als manövrierunfähig, aber trotzdem noch lange nicht als Haus. Für sie muss ein fester Liegeplatz nachgewiesen werden, der aber im Zweifel noch immer günstiger ist.