Fußfehlstellungen werden zur neuen Volkskrankheit
Im Laufe seines Lebens läuft der Mensch mindestens einmal um die Welt – das ist schon eine beachtliche Leistung. Da verwundert es nicht, dass immer mehr Menschen über schmerzende Füße und Probleme beim Laufen klagen. Einer der Hauptgründe für Fußprobleme sind Fehlstellungen, die sowohl erblich bedingt sein als auch im Laufe der Zeit durch falsche Belastungen entstehen können. Mittlerweile leiden etwa 15 Millionen Deutsche an einer schmerzhaften Fehlstellung. Der negativen Entwicklung kann jedoch Einhalt geboten werden.
Bildrechte: Flickr Barfuß auf dem Rasen Marco Verch CC BY 2.0 Bestimmte Rechte vorbehalten
Folgen einer Fußfehlstellung
Fußprobleme treten nicht nur bei älteren Menschen auf, wie so manch einer denken mag. Immer mehr junge Menschen und Kinder leiden an unterschiedlich ausgeprägten Fehlstellungen, die von Plattfüßen über Hallux Valgus bis hin zum Spreiz- oder Senkfuß reichen. In leichten Fällen können sich die Fehlstellungen im Laufe der Pubertät verwachsen, doch schwerwiegendere Fußprobleme können bis ins hohe Alter Folgen für den gesamten Körper mit sich bringen. Die Fehlbelastung des Fußes kann unter anderem Haltungsschäden im Bereich der Wirbelsäule, Hüfte und der Knie zur Folge haben. In manchen Fällen können Fußprobleme sogar die Ursache von Migräne-Kopfschmerzen sein, da die Fehlstellungen Verspannungen begünstigen. Neben den genetischen Faktoren erhöhen aber auch Übergewicht oder schwere körperliche Arbeit das Risiko für Fehlstellungen, da in diesen Fällen die Sehnen sowie Muskeln überlastet sind.
Geeignete Schuhe für problematische Füße
Nicht selten sind Deformationen der Zehen und des Ballens auch die Folge von falschen Schuhen. Besonders Frauen leiden immer häufiger an Fehlstellungen wie dem Hallux Valgus, da sich der Zehenballen vergrößert, wenn die Zehen oft eingeengt sind – wie es etwa bei High Heels der Fall ist. Hochhackige Schuhe verändern nicht nur die Wirbelsäule und die Körperhaltung, sondern führen auch dazu, dass sich die Sehnen und Muskeln im Fuß verkürzen. Wer schon Probleme mit den Füßen hat oder selbigen vorbeugen möchte, sollte daher auf bequeme und hochwertige Schuhe setzen, die dem Fuß genügend Platz bieten und ihn entlasten. Dabei gilt es, flache Schuhe zu bevorzugen, da sie dem „Barfuß-Gefühl“ am nächsten kommen. High Heels sollten daher besser nur zu besonderen Anlässen getragen werden. Zudem können Stretch-Einsätze oder Klettverschlüsse dabei helfen, den Schuh optimal an den eigenen Fuß anzupassen. Heutzutage müssen bequeme Schuhe für Füße mit Fehlstellungen keinesfalls spießig oder gar nach orthopädischen Tretern aussehen – das zeigt schon ein kurzer Blick ins Sortiment von Onlinehändlern, die sich auf Gesundheitskleidung spezialisiert haben. Wer also sensible Füße hat, kann mit Sandalen, Boots, Pumps oder Sneakers dennoch modische Schuhe tragen.
Vorbeugen und schützen
Grundsätzlich gilt: Bequemes und gut sitzendes Schuhwerk ist das A und O. Zusätzlich sollte man zuhause, aber auch auf allen anderen Wegen, auf denen man ohne Verletzungsgefahr laufen kann, so oft wie möglich barfuß gehen. Gezielte Beweglichkeitsübungen für die einzelnen Fußpartien können bei sämtlichen Fußfehlstellungen helfen. So können Menschen mit Fehlstellungen beispielsweise versuchen, Gegenstände mit den Zehen zu greifen oder die Füße in verschiedene Richtungen kreisen zu lassen, um die Muskeln, Sehnen und Bänder zu stärken. Sind die Schmerzen stärker oder chronisch, schafft der Gang zum Physiotherapeuten oder Orthopäden Abhilfe. Mit speziellen Einlagen und bequemen Schuhen lässt sich die Fußgesundheit maßgeblich beeinflussen. Wer sich dann auch noch die Zeit nimmt, die Füße regelmäßig mit Massagen und Pflegecremes zu verwöhnen, fördert die Durchblutung und wird mit widerstandsfähigeren, gesunden Füßen belohnt.