Die Gründungsquoten von Migranten in Baden-Württemberg sind dreimal so hoch wie die von Deutschen. Auch wenn sich der Schritt in die Selbständigkeit in vielen Fällen nicht als nachhaltig erweist, so stellen die Unternehmen von Migranten dennoch eine wachsende Zahl an Arbeits- und Ausbildungsplätzen. Dies zeigt eine vom Institut für Mittelstandsforschung der Universität Mannheim im Auftrag des Ministeriums für Finanzen und Wirtschaft erstellte Studie. Die Untersuchung räumt gleichzeitig mit einigen Vorurteilen auf, welche sich um die Migrantenökonomie ranken. Mit der Globalisierung und den veränderten Migrationsströmen haben sich die Charakteristika selbständiger Migranten und ihrer Unternehmen enorm gewandelt. Auch in der Migrantenökonomie spielen die wissensbezogenen gegenüber den ethnischen Ressourcen eine wesentlich größere Rolle, was zu einer veränderten Branchenstruktur und dabei schrittweise auch zu einer Modernisierung führt. Die Autoren am ifm haben sich insbesondere mit den Einflüssen befasst, welche Migranten zur Gründung eines Unternehmens beflügeln und welche Leistungen sie dabei (auch in gesellschaftlicher Sicht) erbringen. Die Untersuchung weist aber gleichzeitig darauf hin, dass die Selbständigenquote von Migranten in Baden-Württemberg weit unterhalb derjenigen auf Bundesebene liegt, weshalb hier noch ein großes unternehmerisches Potenzial ruht, das durch eine zielgruppenorientierte Gründungsförderung besser ausgeschöpft werden kann.
Download der Studie kann hier