Umfrage zeigt innere Zerrissenheit der Nation.
Bürger stellen Willkommenskultur schlechtes Zeugnis aus / Bertelsmann Stiftung:
Deutschland muss attraktiver werden / Jüngere sehen Zuwanderung positiver
Deutschland muss attraktiver werden / Jüngere sehen Zuwanderung positiver
Die Deutschen haben eine widersprüchliche Haltung zur Zuwanderung. Zwar halten sie Deutschland für eines der weltweit attraktivsten Einwanderungsländer, sie selbst allerdings stehen Zuwanderung kritisch gegenüber. Das zeigt eine repräsentative Umfrage von TNS Emnid im Auftrag der Bertelsmann Stiftung. „Deutschland unterschätzt die Bedeutung einer Willkommenskultur und überschätzt seine Attraktivität als Einwanderungsland“, sagte Ulrich Kober, Integrationsexperte der Bertelsmann Stiftung, zu den Ergebnissen.Hoffnung auf eine ausgeprägtere Willkommenskultur gibt die deutlich positivere Haltung der jungen Generation gegenüber Zuwanderung. Für die Befragten unter 29 Jahren überwiegen die Vorteile von Zuwanderung. Sie schätzen die Leistungen der bereits länger in Deutschland lebenden Zuwanderer höher ein und sind mehrheitlich für erleichterte Einbürgerungen und Gesetze gegen Benachteiligung von Zuwanderern. Auch in der Bewertung, ob Zuwanderung Probleme in der Schule verursache, unterschiedet sich die Altersgruppe 14 bis 29 erheblich von den über 60-Jährigen: Während die Älteren schulische Integration als den negativsten Aspekt von Zuwanderung überhaupt sehen (74 Prozent), ist es für die Jüngeren ein untergeordnetes Problemfeld (46 Prozent).Anders als die junge Generation ist die Gesamtbevölkerung in der Frage, ob Zuwanderung Deutschland nutzt oder schadet, hin- und hergerissen und damit deutlich skeptischer. Auf der einen Seite befördert Zuwanderung für sieben von zehn Befragten die Ansiedlung internationaler Firmen und macht das Leben in Deutschland interessanter. 62 Prozent der Bürger sehen Vorteile darin, dass Zuwanderung die Überalterung der Gesellschaft mindere. Jeder Zweite erachtet Zuwanderung als wirksames Mittel gegen Fachkräftemangel. Demgegenüber sind jedoch knapp zwei Drittel der Bürger der Auffassung, Zuwanderung führe zu zusätzlichen Belastungen in den sozialen Sicherungssystemen, zu Konflikten mit Einheimischen und zu Problemen in den Schulen.
Quelle idw-online.de weiterlesen