Der DHL Streikt hat in den letzten Wochen und Monaten dafür gesorgt, dass Tausende Kunden und Empfänger sehr lange auf ihre Pakete, Briefe und Einschreiben warten mussten. Auch wenn die DHL öffentlich verlauten ließ, dass der Streik nur den Paketversand betreffe, waren die Auswirkungen doch in jeder Sparte des Dienstleistungsunternehmens zu spüren. Auch wenn der Streik jetzt größtenteils beendet ist, ziehen die Ereignisse der vergangenen Wochen immer noch spürbare Folgen hinter sich her. Diese betreffen sowohl den Arbeitsmarkt, als auch die wirtschaftliche Lage der DHL.
Arbeitslose angeblich als Streikbrecher von der Arbeitsagentur an Zeitarbeitsfirmen vermittelt
Ein Sprecher der Nürnberger Arbeitsagentur erklärte in einem Interview, dass es eventuell zu einer Akquirierung von Arbeitslosen gekommen sei, die speziell als Streikbrecher bei der DHL eingesetzt wurden. Diese Vorgänge werden derzeit geprüft. Das Verhalten der Arbeitsagentur sei aber nicht gesetzeswidrig gewesen, sondern vollkommen konform, denn nicht die Mitarbeiter der Agentur selbst, sondern Zeitarbeitsfirmen haben entsprechende Stellenanzeigen in der Jobbörse veröffentlicht.
Zeitarbeitsfirmen müssen gegenüber der Arbeitsagentur keine Rechenschaft darüber abliefern, wo und zu welchem Zweck die rekrutierten Mitarbeiter eingesetzt werden. Schließlich sind die Personaldienstleister eigenständige Unternehmen. Der Sprecher fügte hinzu: „Zeitarbeitsfirmen sind eigenständige Unternehmen, denen wir nicht vorschreiben können, wo sie ihre Mitarbeiter einsetzen.“.
Gleichzeitig prüfe man gerade, ob die DHL ihrer Pflicht in vollem Umfang nachgekommen ist, einen Streik der Arbeitsagentur zu melden. Die Arbeitslosen dürfen sich sehr wahrscheinlich nicht über eine langfristige Beschäftigung freuen, denn nun, da der Streik vorbei ist, werden die fest angestellten Mitarbeiter der DHL ihre Arbeit wieder aufnehmen. Die Suche nach einem neuen Job geht also wieder von vorne los. Alternativ zur Arbeitsagentur, kann ein Arbeitsloser allerdings auch auf einer Jobmesse nach einer neuen Tätigkeit oder sogar einer Umschulung Ausschau halten. Die Messe Frankfurt bietet hier beispielsweise regelmäßig Veranstaltungen in diesem Bereich und ist somit zu einem Besuchermagnet für Jobsuchende geworden.
Wirtschaftliche Folgen des Streiks für die DHL
Durch die langen Wartezeiten und dem regelrechten Stillstand des Paketversands haben unzählige Shops und Unternehmen keine andere Wahl gehabt, als den Paketdienstleister zu wechseln. So wurden viele Tausende Pakete während des Streiks mit Hermes, DPD, UPS und GLS verschickt, um nicht noch weitere Kunden zu verärgern. Für die alternativen Paketzusteller war dies natürlich ein gern gesehener Umsatzboom, der zwar in diesem Maße nicht von langer Dauer war, langfristig jedoch den jeweiligen Kundenstamm erweitert haben müsste.
Für die DHL bedeutet dieser Umstieg einen Verlust in Millionenhöhe. Zahlreiche sehr große Shops haben während des Streiks prüfen lassen, ob es eine Möglichkeit der Klage auf Schadensersatz gibt. Genauere Angaben hierzu gibt es derzeit allerdings nicht. Fakt ist, dass der Streik in jedem Fall zu Ungunsten von DHL ausgefallen ist. Die Mitarbeiter bekommen nun Einmalzahlungen und mehr Lohn. Die Kunden sind für die Dauer des Streiks und teilweise aus langfristig zu anderen Paketunternehmen gewechselt und das Image der DHL dürfte ebenfalls unter den Folgen der letzten Wochen gelitten haben. Bilder von haushoch gestapelten Paketen, die teilweise in Zelten untergebracht waren, setzen dem Ganzen noch die Krone auf.