Schauspieler Heinz Rühmann sagte einmal: „Man kann auch ohne Hund leben, aber es lohnt sich nicht.“ Die allermeisten Hundebesitzer werden dies sicher, ohne zu überlegen, bestätigen. Hunde sind treue Wegbegleiter, sie gelten als einfühlsam, erkennen die Stimmungslage ihres Herrchen oder Frauchens und ihre Nähe wirkt tröstend. Doch ein Haustier ist auch immer eine gewisse Verpflichtung, man übernimmt längerfristig Verantwortung für ein Lebewesen. Deshalb sollte die Entscheidung für einen Hund wohlüberlegt sein, die folgenden 3 Fragen helfen dabei:
Kann ich einem Hund gerecht werden?
Ein Hund – ganz gleich wie groß er ist – ist ein Lebewesen mit Bedürfnissen. Selbst ein kleiner Chihuahua braucht seinen Auslauf und möchte mit Artgenossen spielen. Das tägliche Gassigehen, notwendige Untersuchungen beim Tierarzt, Training in der Hundeschule oder auch der Besuch eines Tierfrisörs sind Pflichten, die man für eine längere Zeit eingeht. Ist man bereit, einen recht großen Teil der Freizeit dem Haustier zu widmen? Kann man diese Zeit überhaupt neben dem Beruf und den privaten Verpflichtungen aufbringen? Man sollte sich vorher genau informieren, welche Bedürfnisse die bevorzugte Rasse hat, und sich überlegen, ob man diese Verantwortung die nächsten 10 bis 18 Jahre tragen möchte und auch (zeitlich ebenso wie körperlich) tragen kann.
Welche Rasse passt zu mir?
Es gibt eine große Auswahl an unterschiedlichsten Hunderassen – hierbei sollte man sich jedoch nicht allein von deren äußerem Erscheinungsbild leiten lassen. Denn je nach Rasse haben Hunde andere Bedürfnisse, sind pflegeleichter oder brauchen einen erfahrenen Besitzer. Wird man den rassetypischen Bedürfnissen nicht gerecht, kann dies zu Verhaltensauffälligkeiten führen, wie Aggressivität gegenüber Artgenossen oder Zerstörung von Möbeln und Schuhen. Viel entscheidender als das Aussehen ist also, ob der Charakter der Rasse zum eigenen Lebensstil passt.
So brauchen beispielsweise Australian Shepards, die aufgrund ihres flauschigen Fells und ihrer niedlichen Gesichter zahlreiche Fans haben, sehr viel Beschäftigung. Die intelligenten Hütehunde sollten geistig und körperlich ausgelastet werden. Zum neuen Modehund avanciert gerade der ungarische Vorstehhund oder Magyar Vizsla. Die menschenbezogenen, freundlichen und verschmusten Vizslas sind ideale Familienhunde. Allerdings sind sie unglaublich lauffreudig und benötigen viel Auslauf. Viele Besitzer führen sie daher jagdlich oder gehen mit ihnen alternativ zum Mantrailing. Ähnliches trifft auf die türkischen Herdenschutzhunde oder Kangals zu. Sie sind zudem sehr dominant und selbstbewusst, weshalb sie eine konsequente Erziehung benötigen.
Schaffe ich das mit der Hundeerziehung?
Die Erziehung ist die Basis für ein glückliches Zusammenleben mit einem Hund, sie sollte nicht unterschätzt werden. Ein Vierbeiner, der nicht folgt, kostet den Besitzer nicht nur Nerven, er kann auch zur Gefahr für sich und andere werden. Ein gut erzogener Hund ist hingegen ein verlässlicher und pflegeleichter Begleiter in allen Lebenslagen – ob beim Stadtbummel, im Restaurant oder Büro. Das Wichtigste bei der Erziehung ist Konsequenz. Wenn ein Kommando ausgesprochen ist, hat es der Hund auch auszuführen. Denn sonst lernt er, dass er nicht immer folgen muss, was in Gefahrensituationen zum Problem werden kann.
Eine konsequente Erziehung beginnt im Welpenalter, sobald der Hund bei seinem Besitzer einzieht. Was man beim Einzug des Welpen berücksichtigen sollte, erklärt der Fressnapf Ratgeber sehr anschaulich. Ohnehin ist das Internet eine gute Anlaufstelle, um sich über Hundeerziehung zu informieren. In Foren, auf Tierplattformen oder in Gruppen der sozialen Medien tauschen sich Hundebesitzer aus, Online-Magazine oder auch Blogger geben Tipps und Ratschläge zum Leben mit dem Vierbeiner.
Doch nicht nur als Informationsquelle zum Thema Hundeerziehung bietet sich das Internet an, sondern auch, um sich der Entscheidung klarer zu werden, ob man tatsächlich mit Hund leben möchte.