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Ergonomische Betriebsausstattung

 Mit positiven Auswirkungen auf Konzentrationsfähigkeit und Produktivität

Eine Studie der Betriebskrankenkassen machte kürzlich eine alarmierende Feststellung: Die meisten Ausfalltage waren dabei auf Muskel- und Skeletterkrankungen mit mehr als eine Viertel (26,5 Prozent) die häufigste Ursache für Arbeitsunfähigkeit. Beinahe jeder zweite Arbeitnehmer war von Rückenleiden oder Schmerzen im Bereich der Wirbelsäule betroffen. Diese Zahlen sind insbesondere deshalb besonders bemerkenswert, weil die körperlichen Belastungen von Arbeitnehmern in den letzten kontinuierlich abgenommen haben. Auch die gesetzlichen Unfallversicherungen weisen auf die Bedeutung des richtigen Sitzens im Büro hin. Indirekt zeigt sich hierbei also auf verschiedenen Feldern die große Bedeutung einer ergonomischen Büroeinrichtung. Welche Vorteile sind zu erwarten, worauf sollte geachtet werden?

Ergonomischer Bürostuhl als Grundvoraussetzung

Wie bereits erwähnt, ist es vor allem der Bewegungsapparat, der Bürokräften auf Dauer Schwierigkeiten bereiten kann: Der menschliche Körper ist ideal auf das Liegen und Laufen ausgerichtet; für das stundenlange Sitzen allerdings weniger geeignet. Aus diesem Grund sollte auf einen ergonomischen Bürostuhl geachtet werden, der das sogenannte „dynamische Sitzen“ unterstützt. Eine nachgiebige Rückenlehne sorgt in Verbindung mit einer verschiebbaren Sitzfläche dafür, dass nicht immer ein und dieselbe Haltung eingenommen wird. Auf diese Weise lassen sich ebenso einseitige Belastungen verhindern, darüber hinaus wird der Blutfluss nicht gehemmt. Weil die Blutzirkulation aber wichtig ist, damit Nährstoffe und Sauerstoff in alle Körperregionen – und damit auch zum Gehirn – gelangen, sorgt ein ergonomischer Bürostuhl indirekt für eine verbesserte Konzentrationsfähigkeit.

Dasselbe ist übrigens auch der Fall, wenn der Monitor in einer perfekten Höhe aufgestellt wird. Häufig stehen Monitore zu hoch, auf Dauer ermüdet die Nutzung. Wird der Bildschirm hingegen so angebracht, dass die oberste Bildzeile bei gerader Sitzhaltung leicht unter der Augenpartie erscheint, kann konzentrierter gearbeitet werden. Der Grund: Beim Blick von oben nach unten kann das menschliche Auge ermüdungsfreier fokussieren. Auf keinen Fall sollte der Bildschirm so aufgestellt werden, dass es notwendig ist, die Wirbelsäule zu verdrehen.

Uni Gießen: verdrehte Wirbelsäule verringert Arbeitsproduktivität

Die Justus-Liebig-Universität Gießen weist zudem darauf hin, dass häufig eine ungünstige Sitzhaltung eingenommen wird, weil Reflexionen der Sonne auf dem Bildschirm vermieden werden sollen. In diesem Zusammenhang ist es ratsam, den Bildschirm seitlich zum einfallenden Licht aufzustellen. Auf diese Weise wird verhindert, dass die Sonne den Arbeitnehmer direkt blendet; andererseits scheint sie auch nicht auf dem Monitor und verschlechtert dadurch die Ablesbarkeit. Die Universität weist auch in diesem Zusammenhang noch einmal auf die knöchernen Engstellen im Bereich der Halswirbelsäule hin, die bei einer dauerhaft falschen Körperhaltung für Schmerzen und Durchblutungsstörungen sorgen können.

Richtige Beleuchtung erhöht Konzentrationsfähigkeit

Gleichzeitig sorgt ein gegenüber dem Sonnenlicht richtig aufgestellter Monitor auch dafür, dass sich das Licht gut ausnutzen lässt. Überhaupt ist eine ausreichende Beleuchtung wichtig, um konzentriert arbeiten zu können. Sobald eine Dämmerung vernommen wird, wird vom Körper das „Schlafhormon“ Melatonin ausgeschüttet. Auf diese Weise regelt der Organismus unseren Tag-Nacht-Rhythmus. Eine ausreichende Helligkeit zögert diese Hormonausschüttung heraus, sodass auch in den Abendstunden noch konzentriert und ermüdungsfreier gearbeitet werden kann. Idealerweise wird zur künstlichen Beleuchtung eine helle Lichtfarbe von 10.000 Kelvin gewählt, die häufig auch als „kaltweiß“ bezeichnet wird.

Fazit: Ergonomische Einrichtung erhöht Produktivität

Zu guter Letzt kann eine ergonomische Büroeinrichtung die Produktivität noch in ganz anderer Weise steigern: Ausreichende und gut erreichbare Ablagemöglichkeiten, ein Drucker, der sich in unmittelbarer Nähe des Schreibtisches befindet und perfekt abgestimmte Eingabegeräte verbessern letztlich auch den Arbeitsfluss. Häufig wird unterschätzt, wie viel Zeit verschwendet wird, weil jede einzelne ausgedruckte Rechnung aus einem Nebenraum mit Drucker geholt werden muss – eine der Art und ergonomische Einrichtung ist in vielen Unternehmen allerdings durchaus üblich. Wer in eine hochwertige Büroausstattung investiert, die nach den Richtlinien des ergonomischen Arbeitens konzipiert wurde, spart auf lange Sicht Geld: Die Produktivität erhöht sich, Kranken- und Fehlerquote können abgesenkt werden. Sollten Unklarheiten bzw. Unsicherheiten vorhanden sein, empfiehlt es sich einen spezialisierten Betriebsausstatter zu Rate zu ziehen, der eine umfassende Beratung bietet.

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