Website-Icon ALEM Magazin

Hollywood in der Krise? Einige mögliche Gründe

Fortsetzungen gibt es schon immer in der Film-Branche, aber im letzten Jahrzehnt scheinen es mehr denn je zu sein. Ein Grund ist natürlich, dass sich Fortsetzungen sehr gut verkaufen. Zu den erfolgreichsten Eröffnungswochenenden zählte 2015 zum Beispiel Star Wars: Das Erwachen der Macht. Mitnichten ein schlechter Film und es gibt nichts gegen eine gute Fortsetzung einer bekannten Marke zu sagen.

In der jüngeren Vergangenheit scheinen diverse Fortsetzungen aber mehr Flop als Top zu sein. Wenn sogar die New York Times darüber spricht, dass aktuelle Fortsetzungen hinter den Erwartungen bleiben, dann ist irgendwie der Wurm drin.

Die Aussichten sind nicht gut, sagen Analysten

Einige Analysten, wie zum Beispiel Jeff Bock, bescheinigen Hollywood einen kreativen Durchhänger. Untermauert werden die Behauptungen, dass Filme wie Star Wars: Das Erwachen der Macht und The Revenant zu den umsatzstärksten Streifen 2016 gehörten. Allerdings kamen beide Filme schon 2015 heraus. Das spricht nicht gerade für die Filmemacher im Jahre 2016. Verwunderlich ist der Umstand aber nicht. Man muss sich nur an die grausige Neuverfilmung von Ghostbusters erinnern.

Auch bei neuen Filmen sieht es mit der Kreativität wenig rosig aus. So kommt zum Beispiel der 2017 erschienene Film Boss Baby bei Rotten Tomatoes nicht besonders gut weg. Ob es eine tolle Idee ist, aus Emojis einen Film zu machen? Die Frage kommt zu spät, denn der Streifen läuft bereits. Das Werk ist auf jeden Fall ein Kandidat für den miesesten Film 2017. Um die Emojis gibt es derzeit tatsächlich einen Hype und Sie können alle möglichen Merchandisingprodukte wie Kissen und so weiter kaufen. Zum Thema Emoji finden Sie selbst einen Glücksspielautomaten bei Betway Casino und die Nachfolger des klassischen Smileys haben wohl durchaus eine eigene Fangemeinde sowie ziehen sie einen gewissen Markt an. Aber muss man daraus gleich einen schlechten Film machen? Nein!

Hollywood versucht darüber hinaus aus jedem halbwegs erfolgreichen Film eine Fortsetzung zu zaubern. Damit erhoffen sich die Filmemacher, Fans der alten Streifen, bekannten Marken und Klassiker in die Kinos zu locken. Gleichzeitig sollen damit Kosten gering und Risiken minimiert werden. Klappt die Strategie mit der Fortsetzung, ist der Gewinn maximiert. Das führt dazu, dass Fortsetzungen häufig wie ein billiger Abklatsch wirken. So vergrault man sich die Zuschauer.

Kenner der Szene sehen aber auch ein weiteres und viel größeres Problem. Hollywood schafft es scheinbar langfristig nicht, junge Leute für die neuesten Filme zu begeistern und verliert im Laufe der Zeit das Publikum. Immer weniger Leute zieht es in die Kinos, weil die Leinwand nicht mehr das dominierende visuelle Medium ist.

Filme für den globalen Markt

Werden weniger Eintrittskarten verkauft, steigen die Kosten für Werbung und die Budgets stagnieren. Aus diesem Grund schicken sich die Filmemacher an, Streifen für den Weltmarkt zu produzieren. Das Problem an der Sache ist allerdings, dass man hier eine gemeinsame Sprache sprechen muss. Anders gesagt müssen die Filme so universell sein, dass sie überall auf der Welt Besucher in die Kinos locken. Was weltweit gut ankommt? Gute Jungs versohlen mit Spezialeffekten den bösen Buben den Hintern!

Das ist wohl ein Grund, warum ein Superhelden-Film nach dem anderen in den Kinos auftaucht. Im Jahr 2016 waren die vier Superhelden-Filme Batman vs. Superman, X-Men: Apocalypse, The First Avenger:Civil War (Originaltitel: Captain America: Civil War) und Deadpool für 29 Prozent der Umsätze an den Abendkassen verantwortlich.

Zu viele andere Medien

Es scheint fast so, als wollten die Zuschauer nur noch Fortsetzungen von bekannten Helden sehen. Andere Geschichten locken immer weniger Publikum in die Kinos. Vor allen Dingen die wichtige Gruppe der Generation Y geht immer weniger ins Kino. Sie konzentrieren sich lieber auf Streaming-Dienste wie Netflix, da sie sich bequem mit dem mobilen Gerät berieseln lassen können. Weiterhin kosten die tägliche Dosis YouTube, Facebook, Snapchap und dergleichen kostbare Entertainment-Zeit und diese Medien gab es vor ein paar Jahren noch nicht. Die Aufmerksamkeit der jungen Leute bewegt sich vom Kino hin zu mobilen Geräten.

Hollywood sieht sich also in direkter Konkurrenz mit neuen Medien und muss sich überlegen, wie sich junge Leute und Zuschauer im Allgemeinen langfristig bei der Stange halten lassen. Je länger sich eine Marke erfolgreich ausschlachten lässt, desto mehr Profit machen die Produzenten mit weniger Aufwand. Das ist der Grund der vielen Fortsetzungen. Werden die Nachfolger aber billig, halbherzig oder schlecht produziert, dann gibt es langfristig dafür die Quittung.

Man wird mit Spannung erwarten dürfen, wie sich Hollywood gegen die neuen Medien wehrt und auf Kurs bleibt. Der Trend ist im Moment auf jeden Fall: Superhelden und Spektakel!

Die mobile Version verlassen