Das Angebot über 40 Millionen Euro von Juventus Turin lehnte Borussia Dortmund im vergangenen Sommer ab. Der Klub war nicht bereit, Ilkay Gündogan abzugeben. Doch das Buhlen der Italiener ist damit noch lange nicht vorbei, berichtete Sportbil.de und SPORT BILD weiß: Die „alte Dame“ hat nach wie vor Interesse am Mittelfeldspieler! Das berichten auch italienische Medien, aktuell der Corriere dello Sport. Der wieder erstarkte deutsche Nationalspieler hat beim BVB noch einen Vertrag bis 2017. Richtig Kasse machen kann Dortmund Stand jetzt nur noch im kommenden Sommer. Die richtige Entscheidung wird er dann selbst mit seinem Spielerberater noch ausarbeiten.
Ein tückisches Wirbelgleiten, eine in der Öffentlichkeit kaum bekannte, gleichwohl weit verbreitete Leistungssportler-Verletzung, begleitet von einer Nervenwurzelentzündung, warf den Mittelfeldspieler auf dem Zenit seines Könnens ein gehöriges Stück weit zurück. „Ich finde schon, dass ich vor meiner Verletzung Maßstäbe gesetzt habe, auch für mich persönlich“, sagt der 24-Jährige gegen Ende der vergangenen Saison und fügte selbstkritisch hinzu: „Jetzt heißt es: Schritt für Schritt zurück zu alter Stärke. Wobei es zwischendurch immer wieder Spiele gibt, in denen ich untertauche oder nicht die Form zeige, die ich eigentlich haben müsste.“ Auf „60 bis 70 Prozent“ bezifferte er da sein Leistungsvermögen.
Ein gesunder Gündogan ist für jede Mannschaft ein Gewinn. Denn der Mittelfeldspieler bündelt präzises wie inspiriertes Passspiel mit enormem Antizipationsvermögen und dem Gespür für den freien Raum, für den entscheidenden Moment zum Abspiel.
Über SV Gelsenkirchen-Hessler 06, Schalke 04 und den SSV Buer landete Gündogan im Jahr 2005 als hochtalentierter Spieler in der Jugend des VfL Bochum. Hier reifte er zum Junioren-Nationalspieler und absolvierte in der Saison 2008/09 zwei Spiele für die zweite Mannschaft in der Regionalliga West. Der damalige Zweitligist 1. FC Nürnberg wurde aufmerksam und verpflichtete Gündogan zur Rückrunde. Obwohl er in der Aufstiegssaison bereits einmal zum Einsatz kam, begann der Aufstieg von Ilkay Gündogan mit dem Aufstieg in die erste Liga.
Hier avancierte er zum absoluten Leistungsträger und wurde ligaweit durch seine Rolle als zentrale Anspielstation im Mittelfeld bekannt. Und nebenbei „baute“ er auch noch sein Abitur. Die schulische Reifeprüfung abzulegen, war Gündogan trotz einer vielversprechenden Karriere im Profifußball ungemein wichtig: „Weil einem als Fußballer nach der Karriere nicht so viele Möglichkeiten bleiben. Und die Wenigsten haben genug verdient.“
Nach seinem Wechsel zum BVB im Sommer 2011 musste er sich erst an die höheren Anforderungen gewöhnen, was ihm aber nach einigen Monaten gelang: „Ich habe mich Schritt für Schritt zurückkämpfen müssen.“ Gündogan überzeugte und schaffte den Sprung in die Nationalmannschaft, in der am 11. Oktober 2011 debütierte und zu den 23 Auserwählten für die EM 2012 zählte. Die WM 2014 verpasste er dann wegen der tückischen Rückenverletzung. Nun nimmt er sich vor: „Hier weiß ich, was ich habe. Hier habe ich Trainer und Mitspieler um mich herum, die mir helfen, wieder zu alter Stärke zu finden. In Dortmund habe ich den Sprung aufs absolute Topniveau gemacht, und dahin will ich wieder.“
Privat tritt der Fußball-Star sehr bescheiden und zurückhaltend auf. Er, der als Berufswunsch mal „Jurist“ genannt hatte, wenn es mit der Profikarriere nicht geklappt hätte („Wahrscheinlich hätte ich aber was mit Sport gemacht, Sportmanagement oder -marketing“), engagiert sich vielfältig in sozialen Bereichen, unter anderem als Pate für die Aktion „Integration – gelingt spielend“: „Als Deutsch-Türke weiß ich, wie es ist, in zwei Kulturen aufzuwachsen. Ich versuche, in gewisser Weise Vorbild zu sein. Gerade für die Jüngeren, die ja extrem auf den Fußball schauen.“
Die Autogrammkarte kann hier downgeloaded werden
Ilkay Gündogan Biografie des deutschen Nationalspielers
Ilkay Gündogan wird am 24. Oktober 1990 in Gelsenkirchen geboren. In seiner Jugend steht er für den SV Gelsenkirchen-Hessler 06, FC Schalke 04, SSV Buer und VfL Bochum auf dem Platz. Für den VfL absolviert er in der Saison 2008/09 zwei Spiele für die zweite Mannschaft in der Regionalliga West, wobei ihm gegen den BV Cloppenburg ein Tor gelingt.
Seine Karriere in der Nationalmannschaft beginnt im Jahr 2008 bei der U18, für die Nachwuchsnationalmannschaften des DFB absolviert er zwölf Länderspiele. Zur Winterpause wird er vom Zweitligisten 1. FC Nürnberg verpflichtet, wo er einen Vertrag bis 2011 unterschreibt. Zu seinem ersten Einsatz kommt er am letzten Spieltag gegen den TSV 1860 München, als er in der 62. Minute für Javier Pinola eingewechselt wird. Sein Debüt in der Startelf des „Clubs“ feiert er am 1. August 2009 im DFB-Pokal-Spiel bei Dynamo Dresden, dabei erzielt er das Tor zum 3:0-Endstand.
Eine Woche später steht er gegen den FC Schalke 04 erneut in der Startelf und gibt damit sein Debüt in der Bundesliga. In der Saison 2010/11 entwickelt sich der junge Deutsch-Türke zu einer zentralen Anspielstation im Mittelfeld und zum Leistungsträger der Nürnberger, obwohl er parallel zum Fußball sein Abitur absolviert. Zum Beginn der Saison 2011/2012 wechselt er zu Borussia Dortmund.
Mit Dortmund gewinnt Gündogan gleich im ersten Jahr das Double, und es dauert nicht lange, bis er ins DFB-Team berufen wird. Joachim Löw nominiert ihn für das Freundschaftsspiel gegen Brasilien am 10. August 2011. Sein Länderspieldebüt gibt Gündogan am 11. Oktober 2011 im EM-Qualifikationsspiel gegen Belgien. DFB.de