Inmitten des babylonischen Sprachgewirrs, Stereotypen wurden geschaffen, auf der einen Seite die „Liberalen“, die sich durch eine liberal-theologische Herangehensweise an die islamischen Quellen auszeichnen, und auf der anderen Seite die „Konservativen“, die geprägt sind von „einem diffusen, (…) theologischen Halbwissen gezeichneten Bild von Religion, das sich vorwiegend auf die Vorstellungen der eigenen Familien gründet und an die Traditionen aus deren Herkunftsländern anknüpft“
Damit war das Blockdenken etabliert und die muslimische Community vollends polarisiert. So äußerte die Vorsitzende des Liberal-Islamischen Bundes Kaddor ihre große Sorge, dass in dem achtköpfigen Beirat für den islamischen Religionsunterricht in Nordrhein-Westfalen zwar die vier großen Islamverbände vertreten seien, aber diese würden die „Gläubigen auch nicht auf den anstrengenden Weg der Veränderung und der Selbstkritik führen wollen.“[3] Damit setzte der Liberal-Islamische Bund seine politische Agenda in Kraft, einen eigenen Sitz im Beirat zu beanspruchen – woran man später scheiterte.
Was genau ein „liberaler“ und was ist ein „konservativer“ Muslim ist? Auf welchem Weg die Pädagogin das schwierige Unterfangen angehen möchte, die Muslime zu „liberalen“ Muslimen zu erziehen? Wie die Realisierung eines „liberalen“ Islam aussieht? Oder was die empirischen Grundlage von Frau Kaddors These ist, dass die jungen Muslime zunehmend einem „konservativen“ Islamverständnis folgen?
Weiterlesen Quelle: islam.de / Newsnational / Islam ohne Seele oder alles nur PR?.