Dein Nervensystem lässt sich überraschend einfach in den Entspannungsmodus versetzen.
Das Gefühl von nervöser Anspannung vor einem wichtigen Termin oder Auftritt ist dir sicher bekannt. Ein vertrauter Freund gibt dir dann oft den Rat: „Entspann dich!“ Ein guter Hinweis, denn eine angespannte Körperhaltung signalisiert Angst und Unsicherheit. Aber wie schafft man es, auf Kommando zu entspannen?
Tatsächlich gibt es eine einfache Methode, um dein Nervensystem in den Entspannungsmodus zu versetzen. Alles, was du brauchst, ist ein grundlegendes Verständnis darüber, wie das menschliche Nervensystem funktioniert. Unser Nervensystem arbeitet in zwei Hauptmodi, die jeweils unterschiedliche neuronale Schaltkreise nutzen: das sympathische Nervensystem (SNS) und das parasympathische Nervensystem (PNS), auch bekannt als Sympathikus und Parasympathikus. Der Sympathikus ist unser „Alarmmodus“, der aktiviert wird, wenn wir Gefahren wittern oder wachsam sein müssen. Der Parasympathikus hingegen übernimmt, wenn wir uns sicher fühlen, und reguliert die Herz- und Atemfrequenz, um uns zu entspannen.
Dieses Wissen kannst du nutzen, um auch in stressigen Situationen ruhig zu bleiben. Indem du den Parasympathikus aktivierst, entspannst du deine Muskulatur und bringst deine Körperhaltung in eine selbstbewusste Position. Der Schlüssel zur Aktivierung des Parasympathikus liegt im Vagusnerv, der vom Gehirn zum Herzen und den Lungen verläuft. Wenn du dich sicher fühlst, beruhigt dein Gehirn über diesen Nerv deinen Herzschlag und die Atmung. Das Beste daran: Es funktioniert auch andersherum! Durch bewusstes, tiefes und langsames Atmen sowie das Entspannen der Muskeln signalisiert dein Körper dem Gehirn Entspannung. Du fühlst dich sicherer.
Probiere es gleich aus: Atme einige Male tief und langsam ein und aus. Wiederhole das mehrmals, um deinen Parasympathikus zu aktivieren. Viele Studien zeigten, dass diese einfache Atemtechnik Angstzustände und depressive Verstimmungen reduzieren und das Selbstvertrauen stärken kann. Die Teilnehmer fühlten sich besser in der Lage, ihre Emotionen zu regulieren und den Herausforderungen des Alltags gewachsen zu sein.
Bereite dich mit Power-Posen auf schwierige Situationen vor.
Power-Posen verleihen dir nicht nur körperliche, sondern auch mentale Stärke. Sie steigern dein Selbstvertrauen und helfen dir, dich Herausforderungen zu stellen. Gleichzeitig können sie in anderen Momenten helfen, dich zu entspannen und Ruhe in deine Gedanken zu bringen. Daher sind sie ein wertvolles Werkzeug, um dich auf die verschiedensten Situationen vorzubereiten.
Mach es zur Routine, deinen Tag mit einigen dieser Posen zu beginnen. Dazu brauchst du nur einen Rückzugsort wie dein Schlafzimmer oder ein Badezimmer. Erinnere dich daran, dass Power-Posen expansiv sind – sie vergrößern deinen Raum. Stell dich mit leicht gespreizten Beinen aufrecht hin, stemme die Hände in die Hüften oder strecke beide Arme triumphierend in die Luft, als hättest du gerade einen großen Sieg errungen. Auch wenn du vor einem wichtigen Meeting keine Privatsphäre hast, kannst du subtile Gesten nutzen, um selbstbewusster aufzutreten. Setze dich mit beiden Füßen fest auf den Boden, halte den Kopf aufrecht und die Schultern zurück. Diese Spannung solltest du auch während des Meetings beibehalten.
Denke jedoch daran, dass große Power-Posen während Präsentationen unangebracht sein können. Stattdessen solltest du dich auf eine starke Grundhaltung konzentrieren: Schultern zurück, tiefe Atmung und ein fester Stand. Halte deinen Kopf gerade und richte deinen Blick auf die Zuhörer. Jetzt weißt du, wie du mit aufrechter Haltung und Mut durchs Leben gehst. Wenn du das nächste Mal unsicher bist, erinnere dich an die Kraft der Power-Posen – vielleicht ist es genau der richtige Moment, um deinem Selbstvertrauen einen Schub zu geben.