Fazit der Studie: Weniger der tatsächliche Bedarf an Kindergartenplätzen vor Ort ist entscheidend für die Höhe des Elternbeitrags als vielmehr die strukturellen Rahmenbedingungen: Reiche Kommunen mit wenig Schulden und hohen Landeszuschüssen leisten sich die niedrigsten Kindergartenbeiträge. Hochverschuldete Städte belasten insbesondere einkommensstarke Eltern.
Elternbeiträge sollen die Betriebskosten einer Kindertageseinrichtung abdecken. Aber oft reichen sie nicht aus, und die Kommune muss für das Defizit aufkommen. Ob überhaupt und wenn ja in welcher Höhe sich Eltern an der Kindergartenunterbringung beteiligen müssen, ist ein örtliches Politikum. Teilweise wurden die Beitragssätze sogar in kurzer Zeit drastisch gesenkt. Das kann mit den politischen Mehrheiten im Stadtrat zusammenhängen: Parteien nutzen vorhandene Spielräume, um ihre bildungs- und sozialpolitischen Umverteilungsziele durchzusetzen. Linke Mehrheiten sorgen häufig dafür, dass Familien mit mittlerem und höherem Einkommen höhere Gebühren zahlen müssen. Wer wenig verdient, ist dagegen flächendeckend vom Beitrag befreit.
Aber auch Betroffenheitsinteressen lassen sich oft in der Beitragshöhe ablesen: Ist der Frauenanteil im Stadtrat vergleichsweise groß, werden die einkommensstarken Familien meist nicht so stark belastet. Stadträtinnen gehören oft selbst dieser Schicht an und machen scheinbar ihren Einfluss geltend.
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• http://papers.ssrn.com/sol3/papers.cfm?abstract_id=2181883