Schlafmangel und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Diese Zahlen sprechen eine klare Sprache. Es besteht eine starke Korrelation zwischen Schlafmangel und Herz-Kreislauf-Erkrankungen – selbst wenn die Wissenschaftlerinnen andere belastende Faktoren wie Rauchen oder Übergewicht berücksichtigen. Warum aber führt weniger Schlaf zu mehr Herzproblemen?
Wenn du nicht genug schläfst, steigt der Druck in deinen Blutgefäßen. Und auf Dauer führt dieser erhöhte Druck zu einem gefährlichen Verschleiß. Die Gefäßwände werden so stark überdehnt, dass sie einreißen. Selbst ein oder zwei Stunden mehr Schlaf machen dabei schon einen Unterschied.
All das ist kein Geheimnis. Die Gesundheitsstatistiken zeigen, dass jährlich sieben Millionen Menschen an den Folgen zu hohen Blutdrucks sterben. Aber nur die wenigsten Menschen scheinen zu wissen, dass sich solche Schicksale mit ein bisschen mehr Schlaf vermeiden ließen.
Alle Tiere schlafen, aber auf unterschiedliche Art und Weise.
Wusstest du, dass Haie nie ihre Augen schließen? Diesbezüglich werden die Raubfische ihrem Ruf als kaltblütige Killer gerecht: Sie töten, ohne mit der Wimper zu zucken. Das heißt aber nicht, dass sie nicht schlafen. Sie haben lediglich keine Augenlider. Tatsächlich ist der Fachwelt bis heute kein einziges Tier bekannt, das ohne Schlaf auskommt. Das Bedürfnis nach Schlaf ist also universell, auch wenn dieser Bedarf denkbar unterschiedlich ausfällt. So brauchen Elefanten täglich nur etwa vier Stunden Schlaf. Die großen Wildkatzen wie Löwen und Tiger legen sich hingegen nahezu viermal so lang aufs Ohr – ganze 15 Stunden pro Tag. Wir Menschen brauchen bekanntlich etwa acht Stunden Schlaf. Und das schläfrigste Tier der Welt, die Fledermausart Plecotus auritus oder „Braunes Langohr“, öffnet die Augen gerade einmal für fünf Stunden täglich.
Warum schlafen manche Tiere so viel und andere so wenig? Diese Frage gibt der Wissenschaft bis heute Rätsel auf. Die Schlafgewohnheiten einer Spezies hängen jedenfalls weder von ihrer Größe noch von ihrer Ernährungsweise ab. Es spielt auch keine Rolle, ob die Tiere nacht- oder tagaktiv sind. Und selbst taxonomische Verallgemeinerungen sind unmöglich: Europäische Eichhörnchen und südamerikanische Degus gehören zwar zur selben biologischen Ordnung der Nagetiere, aber Degus brauchen mit 7,7 Stunden nur halb so viel Schlaf.
Unterschiede hinsichtlich der Qualität der Nachtruhe.
Alle diese Unterschiede sind faszinierend und verblüffend. Aber es kommt noch besser: Schlaf ist nicht gleich Schlaf. Es gibt frappierende Unterschiede hinsichtlich der Qualität der Nachtruhe.
So zeigt die Forschung, dass nur zwei Klassen von Tieren träumen: Säugetiere und Vögel. Indiz dafür ist die berühmte REM-Phase, bei der die Augen der Schlafenden schnell unter den Augenlidern hin und her zucken. Während dieser Phase wird die Muskulatur im gesamten Körper paralysiert, damit die schlafenden Tiere ihre Träume nicht mit aktiven Bewegungen begleiten. Alle anderen Klassen wie Reptilien, Insekten und so weiter durchlaufen diese Schlafphase nicht. Das heißt, dass deine Katze mit hoher Wahrscheinlichkeit träumt, deine Boa constrictor hingegen sicher nicht.
Und selbst diese Regel hat eine Ausnahme: Es gibt Meeressäuger wie Wale oder Delfine, die beim Schlafen offenbar auch nicht die REM-Phase durchlaufen. Das liegt vermutlich daran, dass sie infolge der obligatorischen Muskelparalyse ertrinken würden.