Der Onlinehandel in Deutschland ist in den vergangenen Jahren stark gewachsen – und er wächst stetig weiter. Laut der Internationalen E-Commerce-Studie 2016 lag der Anteil des Onlinehandels am Gesamthandel in Deutschland im Jahr 2015 bei 11,6 Prozent, im Jahr 2014 lag er noch bei 10 Prozent. Das ist ein Umsatzwachstum von 23,1 Prozent. Damit erreicht Deutschland in Europa den zweiten Platz: Nur in Großbritannien ist der Online-Anteil am Gesamthandel mit 15,2 Prozent (2015) noch höher.
Bezahlmethode wichtiger Erfolgsfaktor im E-Commerce
Bei Onlineshops sind neben den Faktoren Warenauswahl, Preis und Optik vor allem die Serviceleistungen wichtig, um Kunden dauerhaft zu binden. Daher ist es schon bei der Shop-Erstellung wichtig, sich die Vorteile der verschiedenen Bezahlmethoden anzusehen – und möglichst viele davon anzubieten, damit der Kunde den Kauf auch tatsächlich abschließt. Laut einer ECC-Payment-Studie bieten Onlinehändler im Schnitt 5,3 Bezahlmöglichkeiten an. Am beliebtesten ist die Zahlung per Rechnung: Sie wird von 40 Prozent der Kunden favorisiert. Rund 31 Prozent bevorzugen den US-Onlinebezahldienst PayPal. Es folgen Kreditkarte und Lastschrift mit jeweils 11 Prozent. Der Dienst SOFORT-Überweisung erreicht 3,3 Prozent.
Einzelhandel mit neuen Verkaufswegen
Das Wachstum des Onlinehandels hat einen Rückgang des stationären Einzelhandels zur Folge. Für das Jahr 2016 rechnen Experten mit einem Umsatzrückgang von 1,7 Prozent in den Geschäften. Um den stationären Einzelhandel für den Kunden weiterhin attraktiv zu gestalten, sind die Händler dazu angehalten, On- und Offline-Verkaufsmaßnahmen zu kombinieren und Omnichannel-Lösungen zu schaffen. Dabei spielt das Smartphone als Schnittstelle eine entscheidende Rolle. Spezielle Apps und Mobile-Commerce-Maßnahmen machen Kunden auf Angebote aufmerksam und führen sie in die Geschäfte.
Grenzen des Wachstums
Glaubt man den Worten Manuel Jahns, dem Leiter des Bereichs Consulting bei GfK Geomarketing, wird der Handel der Zukunft auch weiterhin vor Ort stattfinden und nicht digital. Das Wachstum des Onlinehandels wird Berechnungen der GfK zufolge im Jahr 2021 eine Marktsättigung erreichen. Obwohl der Onlinehandel oft mit attraktiven Preis, einer großen Auswahl und mit dem Faktor Bequemlichkeit punkten kann, werden Kunden auch in Zukunft dem stationären Handel treu bleiben. Denn nur dieser bietet die sofortige Verfügbarkeit der Ware, eine Beratung vor Ort und ein Produkt zum Anfassen.