Hast du mal „Was ist Glück?“ gegoogelt? Dann weißt du, dass selbst Google darauf keine klare Antwort hat. Kein Wunder, denn Glück ist etwas, das jeder anders erlebt.
Forscher sprechen oft von „subjektivem Wohlbefinden“, das mit tieferen Gefühlen von Sinn und Zweck verbunden ist. Martin Seligman, einer der Begründer der Positiven Psychologie, hat Glück in drei Bereiche aufgeteilt: Freude, Engagement und Sinn. Sein Kollege Shawn Achor fasst es so zusammen: „Glück ist die Freude, die wir empfinden, wenn wir unser Potenzial entfalten.“
Das klingt nach Bewegung, nach einem Weg. Viele denken aber, dass sie erst Erfolg brauchen, um glücklich zu sein. Die Positive Psychologie sieht das anders: Glück ist nicht das Ziel, sondern der Antrieb. Psychologen wissen schon lange, dass negative Gefühle unser Denken blockieren. Du kennst das sicher: Wenn du dich mies fühlst, bist du nicht gerade motiviert, Großes zu leisten. Positive Gefühle hingegen machen uns offener für neue Ideen und Möglichkeiten. Sie steigern sogar nachweislich unsere Leistung und lassen uns stärker, motivierter und schlauer fühlen.
Das liegt an unserem Gehirn: Positive Emotionen schütten Dopamin und Serotonin aus, die dafür sorgen, dass wir Informationen besser verarbeiten und aufnehmen. Kurz gesagt: Wenn du gut drauf bist, läuft es besser! Ob Prüfung, Präsentation oder Bewerbungsgespräch – mit guter Laune meisterst du alles leichter. Viele Unternehmen wie Google und Yahoo haben das längst erkannt. Dort können Mitarbeitende zum Beispiel ihre Hunde mitbringen oder sich zwischen Meetings massieren lassen. Das hebt nicht nur die Stimmung, sondern steigert auch die Produktivität.
Die Erkenntnis ist klar: Glück führt zu Erfolg, nicht andersherum. Studien belegen, dass positive Emotionen unsere kognitiven Fähigkeiten verbessern.
Geteiltes Glück ist doppeltes Glück
Hast du schon mal erlebt, dass du gähnen musst, sobald jemand neben dir gähnt? Das Gleiche gilt für Glück: Auch das ist ansteckend. Die Methoden, die dich glücklicher machen, wirken nicht nur bei dir. Wenn du konsequent daran arbeitest, wird sich das auch auf andere auswirken. Deine positive Veränderung strahlt auf dein Umfeld aus – vielleicht inspirierst du deine Tochter, die dann ihre Freundin ansteckt, die wiederum andere mit ihrem Glück motiviert. Das Ganze entwickelt sich wie ein Domino-Effekt.
Der Grund dafür liegt in den sogenannten Spiegelneuronen. Diese speziellen Zellen im Gehirn sorgen dafür, dass wir die Emotionen und Handlungen anderer nachfühlen können, als wären es unsere eigenen. Wenn du siehst, wie jemand sich verletzt, empfindest du ein bisschen von dessen Schmerz, obwohl du selbst unversehrt bist. Dasselbe gilt für deine Stimmung: Wenn du schlecht drauf bist, überträgt sich das auf andere. Bist du hingegen glücklich, beeinflusst dein Optimismus automatisch dein Umfeld. Genau deshalb lachen wir herzlicher bei einem Film im Kino, wenn das ganze Publikum lacht. Und deswegen arbeiten Sitcoms noch immer mit eingespielten Lachern.
Vielleicht hast du schon mal vom Schmetterlingseffekt gehört: Der kleine Flügelschlag eines Schmetterlings kann so viel Bewegung auslösen, dass auf der anderen Seite der Welt ein Wirbelsturm entsteht. Die Botschaft ist klar: Auch die kleinste Veränderung kann riesige Auswirkungen haben. Wir alle sind wie dieser Schmetterling. Mit unserer positiven Einstellung können wir andere anstecken, die wiederum diese gute Energie weitergeben. Das ist doch eine schöne Vorstellung: Unsere Spiegelneuronen machen uns empfänglich für die Gefühle anderer. Wenn du glücklich bist, verbreitest du diese positive Stimmung in deinem Umfeld.
Also los, übe dich im Glücklichsein und stecke andere damit an! Schon ein einfaches Lächeln kann jemandem den Tag versüßen.