Jeden Tag hören wir Geschichten. Die Medien berichten über das Weltgeschehen, Kollegen teilen ihre Sicht auf Firma und Fußball, und der Partner erklärt uns seine Vorstellung von einer glücklichen Beziehung. Jeder vermittelt uns seine Wahrheit. Einen Teil von davon übernehmen wir als unsere eigene, ein Teil überzeugt uns nicht.
Wenn es um die Geschichte geht, die wir über uns selbst und unsere Fähigkeiten erzählen, verhalten wir uns ganz ähnlich. Wir machen Erfahrungen, erhalten Rückmeldungen und bilden daraus eine Wahrheit, die unser Denken und Handeln bestimmt. Wenn du dir sagst, dass du eine erfolgreiche Unternehmerin bist, wirst du mutig und beherzt mit beruflichen Herausforderungen umgehen. Wenn du glaubst, dass du unsportlich bist, wirst du nur ungern deinen Fuß ins Fitnessstudio setzen.
Viele Selbstbeschreibungen wurden uns von anderen angeheftet und von uns einfach ungeprüft als wahr übernommen.
„Na ja, du bist ja auch nicht so sportlich.“ Hinterfrage Überzeugungen, die dich klein machen. Sich selbst gegenüber ehrlich zu sein gehört zu den großen Siegen im Leben. Wenn du dann feststellst, dass dir eine Geschichte nicht guttut oder sie sogar grundsätzlich falsch ist, kannst du dir einfach eine neue Geschichte erzählen. Und je mehr du dieser Raum gibst, desto schneller werden die alten Überzeugungen verblassen. Persönliche Mantren können dafür sorgen, dass dein Leben deine neuen Überzeugungen widerspiegelt. Sprich gedanklich jeden Morgen und jeden Abend fünf Sätze, die beschreiben, wie du sein wills und wie du dir dein Leben wünscht.
Schwierigkeiten können uns beflügeln.
Millionen Menschen weltweit arbeiten im Homeoffice. Die Zahl ist nach dem Ausbruch der Corona-Pandemie rasant gestiegen, obwohl die technologischen Voraussetzungen bereits vorher gegeben waren. Jetzt profitieren die Angestellten von einer besseren Work-Life-Balance. Die Krise hat zu etwas Positivem geführt und eine Entwicklung beschleunigt, die sonst vielleicht noch Jahrzehnte gedauert hätte.
Viele gesellschaftliche Errungenschaften und persönliche Fortschritte sind aus der menschlichen Fähigkeit entstanden, im Angesicht von Widrigkeiten neue Lösungen zu entwickeln. Der Prozess ist nicht immer angenehm und führt nicht zwingend zu Verbesserungen, aber wir haben als Menschen immer die Entscheidung, wie wir mit Herausforderungen umgehen. Wir sind keine passiven Zuschauer. Die Art und Weise, wie wir über eine Situation denken, inwieweit wir überzeugt sind, Einfluss nehmen zu können, hat handfeste Konsequenzen in der Realität.
Und manchmal muss erst ein Schicksalsschlag passieren, dass wir uns bewusst werden, was wir alles Gutes im Leben haben. Mal eben in den Urlaub fliegen, mal eben mit einem Freund im Restaurant essen gehen und mit der Familie entspannt durch den Park spazieren: Vieles von dem, was wir als selbstverständlich betrachten, wären für andere wunderbare Geschenke.
Emotional Herausfordernden
Besonders bitter sind Schwierigkeiten, die wir zwar überwinden, denen wir aber kurze Zeit später wieder gegenüberstehen. Das Leben schickt uns Probleme als Lehrmeister. Wir drehen so lange eine Ehrenrunde, bis wir ihre Lektion verstanden haben.
Egal, wie viel oder wenig wir aus Krisen lernen, Probleme werden immer Teil des Lebens bleiben. Das Leben ist ein Auf und Ab. Darum ist es hilfreich, immer eine Reserve für schlechte Zeiten zu haben. Das betrifft die eigenen finanziellen Mittel genauso wie die psychische Widerstandskraft. Wer in beruflich erfolgreichen Zeiten sein ganzes Geld sofort ausgibt, steht bei einer plötzlichen Kündigung mehr unter Stress als derjenige, der regelmäßig gespart und angelegt hat. Wer jeden Tag bis zur Erschöpfung arbeitet und seinem Körper keine Pause gönnt, wird in emotional herausfordernden Zeiten schneller an seine Grenzen stoßen. Es ist wichtig, auf eine gute Balance seiner Ressourcen zu achten. Wir haben unser Glück also in hohem Maße selbst in der Hand.