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Tinnitus – wenn Stille unerreichbar wird

Ein schrilles Pfeifen auf einem oder beiden Ohren, ein Rauschen, das irgendwo aus dem Kopf kommt und das einen in den Wahnsinn treiben kann. Der eine nimmt es nur abends im Bett wahr, den anderen quält es den ganzen Tag. Doch das eigentliche Kuriose ist, dass kein anderer dieses Geräusch hören kann. Man unterscheidet hier von kurzzeitigen und chronischen  Tinnitus. Bleiben die störenden Geräusche länger als 3 Monate, gelten sie als chronisch und treten bei rund 20 % der Bevölkerung auf.

Doch auch chronischer Tinnitus kann in manchen Fällen plötzlich verschwinden und keiner weiß warum und wieso. Es gibt es vielerlei Ursachen für die Entstehung von Tinnitus, Stress kann einer davon sein, vor allem, wenn dieser über einen längeren Zeitraum anhält. Die Anspannung die beim Stress entsteht, hat zur Folge, dass das Innenohr schlechter durchblutet wird und dadurch mit weniger Sauerstoff versorgt wird.

Woher kommt das Pfeifen ?

Sollte dies der Fall sein, helfen schon einfache Entspannungsübungen wie Progressive Muskelentspannung nach Jacobson, oder regelmäßiges Laufen an der frischen Luft. Sollte dies Aufgrund einer bestimmten Situation nicht möglich sein, versuchen sie den Stress mit Ablenkung entgegen zu wirken. Dies ist Dank vieler Apps und Spiele auf den Smartphone immer und überall möglich und man erhält Spiele wie book of ra kostenlos.

Doch sollte der Grund ein anderer sein, woher kommt dann dieser Lärm, den kein anderer hören kann? Professor Berthold Langguth, Neurologe und Psychiater am Universitätsklinikum Regensburg hat in einen Artikel erklärt, das die Geräusche nicht aus dem Ohr, sondern vom Gehirn kommen. Meist geht dem Geräusch ein Hörschaden voraus, durch diese Hörminderung erhält das Gehirn weniger Signale. Da die Nervenzellen nun weniger Informationen bekommen reagieren sie nun empfindlicher und versuchen von benachbarten Nervenzellen Infos zu bekommen, um die fehlenden Signale zu ersetzen. Wenn die Nervenzellen keine Informationen mehr von außen bekommen, beginnen sie, sich zu unterhalten. Meist liegt das Geräusch genau auf der Tonfrequenz, auf der auch der entstandene Hörverlust liegt. Nicht nur jener Teil der Großhirnrinde, in der akustische Reize verarbeitet werden, auch andere Bereiche des Gehirns tragen zur Entstehung eines chronischen Ohrgeräusches bei.

Was man tun kann

Man kann dem ganzen mit speziellen Hörgeräten entgegenwirken und das Pfeifen im Ohr erträglicher machen. Da das Hörgerät genau die Frequenzen ergänzt, die durch den Hörverlust verloren gegangen sind, hat es das Gehirn nicht mehr nötig, selbst Geräusche zu erzeugen. Dies geschieht jedoch nicht in kurzer Zeit, Geduld ist hier schon nötig. Es kann unter Umständen sogar sein, dass der Träger eines Hörgerätes mit der neuen Hörqualität überhaupt nicht klar kommt, da er plötzlich Töne wahrnimmt, die er schon längere Zeit nicht mehr gehört hat. Dies führt beim Träger nicht selten zu einer Doppelbelastung und er gibt auf.

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