Lesen verbindet Kulturen
„Mit der Buchmesse Migration möchten wir Brücken zwischen den Kulturen bauen“, so Dr. Hidir Celik. Der Schriftsteller und Initiator der siebten Buchmesse Integration verwies damit bei der Eröffnung im Haus der Geschichte in Bonn auf die Signale, die von der Veranstaltung ausgehen sollen: Lesen verbindet die Kulturen. In Fachtagungen ging es um „Deutschland – Zukunft der Flüchtlinge“, am 21. November war das Thema „Mehrsprachigkeit und Elementarpädagogik“ und tags darauf wurde über „Frauenrechte = Migrantinnenrechte?!“ diskutiert. Zudem gab es auf der Messe Lesungen für Schulklassen und Vorträge.
Die Eltern gehören zur ersten Generation der sog. „Arbeitsmigranten“.
Hidir Çelik bleibt bis zu seinem Abitur in der Türkei und kommt erst gegen Ende 1978 nach Deutschland, um zu studieren. 1985 nimmt er sein Studium der Politologie, Soziologie, Germanistik auf. Mit einem Stipendium der Hans-Böckler-Stiftung promoviert er 1995 über „Die Migrationspolitik bundesdeutscher Parteien und Gewerkschaften.“
Er ist Initiator der „Bonner Buchmesse Migration“, die im jeden zweites Jahr im „Haus der Geschichte“ stattfindet. Hidir Çelik schrieb schon als Schüler Gedichte und Prosatexte auf Türkisch. Seit 1990 schreibt und veröffentlicht er auf Deutsch: Lyrik, Satiren, Kurzgeschichten und Sachbücher. In seinen Texten und in seinem beruflichem Alltag kreist er „wie ein Vogel um die Themen Flucht, Kriege, Armut“, setzt sich für Menschen ein, „die Diskriminierung im Alltag“ erleben, in der Hoffnung, „dass es eines Tages nur noch eine Heimat der Heimatlosen geben wird, in der nicht mehr nach Nationalität oder Hautfarbe differenziert wird.“
Hidir E. Çelik wurde am 4.April 2006 vom Landschaftsverband Rheinland für seine Verdienste, sowohl im kulturellen/literarischen Bereich als auch für die Förderung der interkulturelle Zusammenleben der Kulturen mit dem Rheinlandtaler Kulturpreis ausgezeichnet.
„Als „Grenzgänger“ zwischen Morgenland und Abendland, zwischen islamischer und christlicher Religion, immer aber als Akteur und Impulsgeber haben Sie sich zwischen den unterschiedlichen Kulturen bewegt und für eine Migrationspolitik geworben, die über den Tag, über den Alltag hinausschaut. (…) Literatur ist ein ausgezeichnetes Mittel, Verbindungen zu schaffen, Verbindungen zwischen den Kulturen, zwischen Entfernungen, zwischen Völkern. Die Liebe zur Literatur ist immer auch eine Liebe zu den Menschen-Literatur baut Brücken und nicht zuletzt das haben Sie als Wunsch für die Zukunft formuliert.“(Zitat aus der Rede der stellvertretenden Vorsitzenden der Lanschaftsversammlung Rheinland, Frau Corinna Beck zur Verleihung des Rheinlandtalers an Herrn Hidir Celik , am 4.April 2006 im Bonner Rathaus).
Buchveröffentlichungen:
- 1984 Lyrik,1. Band (türkisch), Türkei
- 1992 Wi(e)der AusänderInnen-Feindliches in Bonn. Ergebnisse eines Projektes.
- 1992 Suche in der Fremde, Gedichte (deutsch), Protext-Verlag, Bonn
- 1992 Lyrik, 2. Band (türkisch), Türkei
- 1995 30 Jahre Migration – 30 Jahre Frauen in der Fremde, Hrsg. und Mitautor, Protext-Verlag, Bonn
- 1995 Die Migrationspolitik bundesdeutscher Parteien und Gewerkschaften – Eine kritische Bestandsaufnahme ihrer Zeitschriften, Protext-Verlag, Bonn
- 1999 Mehrsprachigkeit“. Aspekte und Standpunkte, Hrsg. und Mitautor, Free Pen-Verlag, Bonn
- 1999 Mein Gott ist Schwarz“, Gedichte, Free Pen-Verlag, Bonn
- 2001 Der kleine Fisch auf der Flucht, Ein philosophische Märchen, Free Pen-Verlag, Bonn
- 06/2002 Nationalität: Schriftsteller – Zugewanderte Autoren in NRW, Hrsg. und Mitautor, Free Pen-Verlag, Bonn
- 03/2003 Sa(u)tierischsatirisch aber ernst…. Die Angst vor den Inländern. Satiren, Free Pen-Verlag Bonn
Quelle: http://www.vsbonn.de/celik.html