Pro Woche treten fünf Hobby-Deko-Spezialist:innen gegeneinander an und werkeln, schrauben, streichen und dekorieren im direkten Wettbewerb und wollen unter Zeitdruck zeigen, wer das beste Deko-Händchen hat und am Ende der Woche schließlich beim großen Finale in Hamburg zu „Guidos Deko Queen“ gekürt wird. Man tritt gegen eine andere Person an, die man nicht kennt und versucht aus einem Raum, der im eigenen Zuhause schon besteht, etwas Neues zu machen, weil Guido gesagt hat „Mach daraus mal einen schönen Urban Jungle“. Das hat auf jeden Fall viel Humor, es gibt viele gute Momente und man lernt eine Menge, auch über die Menschen selbst. Es ist ein Format, was mir jetzt schon extrem ans Herz gewachsen ist. Es ist wirklich eine schöne Sendung und ich freue mich sehr darauf. Die Dreharbeiten haben sehr viel Spaß gemacht und ich hatte mehr Zeit mit den Kandidaten, was auch ganz neu ist und was ich schön finde.
Nach den Outfits nimmst du dir Deutschlands Wohnzimmer vor. Wieso?
Guido Maria Kretschmer: Gut wohnen ist die logische Konsequenz von gut angezogen sein. Es ist auch ein Teil vom eigenen Style. Es ist ein Lebensgefühl, was einen glücklich durchs Leben bringen kann. Zu Hause zu sein ist aktuell mehr Thema denn je. Wie viele Menschen leben gerade zu Hause und denken sich „Oh mein Gott, so geht es nicht weiter!“? Ich glaube, dass in diesem Format viel Humor und viel Kraft steckt. So kann man Geschichten von Menschen erzählen. Man kann viel lernen und nachher wohnt man einfach besser und vielleicht ein bisschen schöner. Einrichtung ist ein wichtiger Teil meines eigenen Lebens – schon seitdem ich ein Kind war. Eigentlich hätte ich schon viel früher ein Deko-Format starten können, weil mich diese Thematik eben auch persönlich so begeistert.
Wie bist du selbst eingerichtet? Welchen Wohnstil liebst du?
Ich habe viel Unterschiedliches und bin dennoch irgendwie konsequent in manchen Dingen. Ich mag es gemütlich, reduziert, wertig und individuell. Das ist das, was es am besten macht. Es ist ein wachsender Prozess, der sich auch immer mal wieder wandelt. Ich kann sehr schnell Dinge verändern und sehr schnell alles wieder drehen und hänge trotzdem wiederum an Dingen, die ich schon lange bei mir habe. Das ist definitiv der Spiegel meiner Seele.
Dekorierst und gestaltest du gerne und regelmäßig bei euch um?
Oh ja – zum Leidwesen aller. Frank hat sich mittlerweile ein bisschen daran gewöhnt, aber meine Eltern haben schon als ich ein Kind war gesagt: „Guido, wenn wir wiederkommen, wäre es schon schön, wenn das Esszimmer weiterhin in diesem Raum bleiben würde.“ Manchmal haben sie sich auch gefreut und meinten „Nicht schlecht, wie es jetzt ist.“ Ich habe diesbezüglich einiges erlebt. Ich habe sogar einmal eine Putzstelle verloren. Während meines Studiums in Spanien hatte ich mal eine Putzstelle bei einer Familie und bin nach dem zweiten Mal entlassen worden, weil ich das ganze Haus umdekoriert hatte. Meiner Meinung nach sah es so viel schöner aus (lacht). Die Frau fand es zwar gut, aber ihr Mann hat mich direkt rausgeschmissen.
Gehst du selbst lieber Kleidung oder Deko beziehungsweise Möbel shoppen?
Ich kann beides gut, aber da Deko meist etwas länger im eigenen Zuhause bleibt, trifft man vielleicht nicht ganz so schnell eine Kaufentscheidung. Bei Deko gibt es natürlich auch häufig das Problem, dass es teurer wird und man sich dann etwas im Zaum halten muss.
Wie bekommt man denn Individualität in die eigenen vier Wände?
Indem man Dinge mitnimmt. Man muss wissen, was das eigene Gestern gewesen ist. Das machen wir auch in der Sendung: Ich habe mir gewünscht, dass es eben diese „goldenen Drei“ gibt. Ich sage: „Du kannst zwar alles rausschmeißen, aber die drei Dinge, die dir ganz wichtig sind, sollen die Chance haben, zu bleiben.“ Es ist eine gute Regel, um sich selbst zu fragen: Was sind Dinge, die mich begleitet haben, an die ich mich immer erinnere und die auch zu mir gehören? Und diese Dinge muss man in sein Leben einbauen. Wenn man natürlich alles Alte entfernen möchte, ist auch das in Ordnung und gleichzeitig der Start zu etwas Neuem. Aber auch dann wird es wieder ein Gestern geben. Alles was heute neu gekauft wird, ist morgen auch schon etwas, das wir besitzen. Dann stellt sich immer wieder die Frage: Gehört das noch zu mir? Vielleicht ist diese Auseinandersetzung mit dem, was geht, was kommt, was bleibt, was bin wirklich ich und was ist wirklich essenziell, genau das Geheimnis, um irgendwann sagen zu können: Ich lebe in Wänden, die mich repräsentieren. Das ist mein Zuhause.
Hast du Tipps, was ein kleines Zimmer optisch vergrößern kann?
Es ist wichtig, dass man das Zimmer nicht zu vollstellt. Man muss wissen, woher das Licht kommt, wo die Tür ist und was man in diesem Raum alles machen möchte – ob man darin arbeitet, schläft oder isst, ob manchmal Menschen zu Besuch kommen. Es ist wichtig zu wissen, ob man jemand ist, der sich gerne verkriecht oder eher gerne Weite erlebt. Ob man jemand ist, der das Draußen nach innen holt oder eben nicht. Da gibt es ganz viele Möglichkeiten und diese sind so individuell wie die Menschen und die Räume, die es gibt. Aber das wichtigste bei kleinen Räumen ist zu wissen, dass sie klein sind.
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