Komplimente sind wie Parfüm. Sie dürfen duften, aber nie aufdringlich werden.
Oscar Wilde
In diesem schönen Vergleich, den der Schriftsteller Oscar Wilde zieht, ist mit Sicherheit ein Funken Wahrheit enthalten. Denn ein aufdringliches Kompliment kann genauso unangenehm sein wie ein aufdringlicher Duft. Doch wenn man das perfekte Parfum für sich entdeckt hat, lässt es sich gar nicht mehr wegdenken. Im besten Fall hüllt es einen in eine dezent-intensive Duftwolke, die einen durch den Tag schweben lässt. Unsere Mitmenschen verbinden diesen einen Duft mit uns und in unseren Liebsten werden Erinnerungen an uns wach.
Den Trend riechen – geht das überhaupt?
Jedes Jahr gibt es zweimal einen Trend, dem die Welt der Düfte folgt. In der Frühjahr-Sommersaison ist dies für gewöhnlich ein anderer als in der Herbst-Wintersaison. Der Winter riecht schwerer, oft auch melancholischer, während die warmen Jahreszeiten in der Regel leicht und luftig duften. In welche Richtung der diesjährige Dufttrend des Frühjahrs geht, erklärt Simon Menard, CEO von Gellé Frères Frankreich: „Der Frühling duftet nach einem Wiedererwecken der Natur, untermalt mit sanften frischen und leichten Frucht- und Zitrusnoten.“
Doch wie duftet der Sommer? Für Sven Eric Moos sind perfekte Sommerdüfte, in denen die Kopfnote unter anderem nach Magnolienblüte und Bergamotte duftet und die Herznote in Richtung Rosenöl und Tiare Absolue geht. Bei Tiare Absolue handelt es sich um ein Extrakt aus einer seltenen und kostbaren tahitianischen Blüte. Doch auch aus ägyptischer Jasmin und Pflaume sowie Mimose oder einem Hauch Schinus Molle, einem peruanischen Pfefferbaum, lassen sich wunderbare Sommerdüfte kreieren. Doch auch fernab des Trends entstehen häufig Düfte, sogenannte „Nischendüfte“, die „jenseits des Mainstreams und ohne Vorgaben der Industrie erschaffen werden,“ so Sven Eric Moos. Hier lassen sich ganz besondere Düfte finden, die nicht jeder trägt.
Doch wie entsteht denn nun ein neuer Duft?
Wichtig sind die Kopfnote, die Herznote und die Basisnote, aus denen sich ein Duft zusammensetzt. Die Kopfnote wird zuerst, also direkt nach dem Aufsprühen wahrgenommen. Allerdings verfliegt diese dann wieder sehr schnell. Oft duftet sie belebend und besteht aus spritzigen Duftnoten wie Bergamotte oder Zitrusfrüchten. Die Herznote, die länger als die Kopfnote hält, folgt direkt darauf und prägt den Charakter des Parfums.
Für diese werden gerne Rose oder Jasmin verwendet. Die Basisnote rundet den Duft ab und hält lange an. Sinnliche und schwere Nuancen wie Holz-, Gewürz- oder animalische Düfte sind typisch für die Basisnote und werden erst nach einigen Minuten wahrgenommen. Der Übergang der einzelnen Duftnoten erfolgt nur sehr langsam und kaum merklich. Wichtig bei der Zusammenstellung der einzelnen Noten ist, dass sie perfekt aufeinander abgestimmt sind und so eine Harmonie entsteht. Nur, wenn Kopf-, Herz- und Basisnote hervorragend zueinander passen, entsteht ein neuer Duft, der sich vielleicht zu einem Trendduft oder Bestseller entwickeln kann.
Parfums … auch zum Schenken?
Ist es denn noch zeitgemäß, Düfte zu verschenken? Wer sich an das Motto von Coco Chanel erinnert, die einmal sagte: „Eine Frau die kein Parfum trägt, hat keine Zukunft.“ kann dies mit „ja“ beantworten. Parfums sind Kunstwerke. Und Kunstwerke sind wertvoll. Und Wertvolles bekommt frau genauso wie mann sehr gerne geschenkt. Außerdem lässt man sich auch gerne von Neuem überraschen. Der nächsten Anlässe dafür stehen bereits vor der Tür: der Valentinstag, Ostern, Muttertag. Wer sich Zeit nimmt und den Duft sorgfältig auswählt, kann mit einem neuen Parfum nichts falsch machen. Am besten noch einen Blick ins Badezimmer werfen, so dass man weiß, welches Parfum dem Partner bereits gefällt. Mit dieser Inspiration kann man dann eine Parfümerie aufsuchen und sich beraten lassen.
Abschließend noch ein paar allgemeine Parfumtipps:
- Düfte bewahrt man am besten an einem trockenen, lichtgeschützten Ort auf, da Sonneneinstrahlung und Tageslicht dem Parfum schaden. Dies gilt für Kompositionen aus Duftstoffen und Alkohol genauso wie für natürliche Essenzen.
- Verteilen sollte man den Duft am besten, wo das Blut zirkuliert, „da die Hauttemperatur dort wärmer ist und der Duft sich dort besser entfalten kann,“ rät Simon Menard. Die klassischen Regionen dafür liegen im Halsbereich oder am Handgelenk. Bitte aber immer nur sprühen und „keinesfalls das Parfum einreiben – nur höchstens etwas tupfen.“ Auch an den Schläfen entfaltet sich das Aroma besonders gut. Zwei kleine Spritzer des Lieblingsduftes genügen.
- Je nachdem, was man vorhat, eignet sich ein Eau de Toilette eher als ein Eau de Parfum. Da das Eau de Toilette leichter ist, ist es ideal, um es beispielsweise nach dem Sport aufzutragen. Das etwas intensivere Eau de Parfum kommt am besten bei besonderen Anlässen oder bei Abendveranstaltungen zum Einsatz.
Quelle: Beautypress