Fans klassischer Spielfilme mögen es abstreiten, dennoch ist es ein unübersehbares Phänomen, dass Fernseh-Serien längst Kult-Status erreicht haben. Eine steigende Zahl an Anhängern verfolgen jede Woche die Folgen ihrer Lieblingsserien und die Budgets und der Aufwand, um diese entstehen zu lassen, können mit den Blockbustern aus Hollywood durchaus mithalten. Schauspieler, die sich ihren Namen über Serien gemacht haben, sind mittlerweile auch nicht mehr zweite Liga, sind die Preise für Serien doch fast genauso begehrt wie ein Oscar in der Filmbranche.
Ausgezeichnete Unterhaltung
Während in der Welt der Blockbuster und Filme die Spannung bereits im Frühling bei der Verleihung von Golden Globes und Oscars steigt, wird es für Serien erst im August spannend. Dann werden die Emmys, der bedeutendste amerikanische Fernsehpreis, vergeben, wo bereits eine Nominierung eine Auszeichnung darstellt. Da Serien, abgesehen von Miniserien mit nur drei oder vier Folgen in Spielfilmlänge, meist mehrere Jahre mit je einer Staffel pro Jahr laufen, ist es durchaus üblich, dass die wirklich erfolgreichen und deren Hauptdarsteller mehrere Emmys gewinnen. Auch im Jahr 2014 war dies der Fall, gewann doch in der prestigeträchtigen Kategorie „beste Dramaserie“ „Breaking Bad“, die Geschichte rund um einen Chemie-Lehrer der zum Drogenbaron wird, bereits zum wiederholten Male. Und auch der Hauptdarsteller der Serie wurde schon zum vierten Mal als solcher ausgezeichnet.
Eine Nummer kleiner – Serien in Deutschland
Was für die USA die Emmys sind, sind in Deutschland die Bambis. Der bedeutendste deutsche Medienpreis wird alljährlich im November verliehen mit der Publikumskategorie „Beste Serie“. Was hier nominiert wird, hat sich in Deutschland längst einen Namen gemacht und die zahlreichen Fans fiebern jeder neuen Folge entgegen. Mit dem Ergebnis, dass – ähnlich wie in den USA – viele Serien über mehrere Jahre immer wieder nominiert werden. So war unter den Nominierung für 2014 eine der erfolgreichsten deutschen Action-Serien überhaupt: Alarm für Cobra 11 ist seit 2003 nicht mehr aus dem deutschen Hauptabendprogramm wegzudenken und hat den Hauptdarstellern zum Durchbruch im deutschsprachigen Raum verholfen. Die Parallelen der Entwicklung zwischen amerikanischen und deutschen Kult-Serien sind somit nicht zu übersehen.
In beiden Ländern liegt das Geheimnis des Erfolgs in gut ausgearbeitet Charakteren, die sich in immer neuen Geschichten beweisen müssen und mit der Zeit fast so etwas wie gute Bekannte der Zuschauer werden, die wöchentlich einschalten.
Internet statt Fernseher
Dennoch entwickeln sich auch Serien immer weiter. So ist es mittlerweile durchaus üblich, nicht nur über Satellit oder Kabelfernsehen zu festgelegten Zeiten die Lieblingsserie zu sehen, sondern sich die neuesten Folgen oder gleich die komplette Staffel anzusehen. Dies ist flexibler als die starren Ausstrahlungszeitpunkte im Fernsehen und dank moderner Bildschirme mit hohen Auflösungen und guten Grafikkarten ist die Bildqualität für am Computer um nichts schlechter, sodass ungestörter Kultgenuss garantiert ist.