Akupunktur (Lat.: acus = Nadel, punctio = das Stechen)
Auf Hochchinesisch zhn ji, ist ein Teilgebiet der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM). Das chinesische Wort zhn ji besteht aus zwei Teilworten, was übersetzt „Brennen und Stechen“ bedeutet: Akupunktur besteht aus 2 Schritten, dem Erwärmen der Punkte (Moxibustion) und dem anschließenden Einstechen der Nadel in die Akupunkturpunkte.
Die erste zurzeit bekannte schriftliche Erwähnung der Akupunktur und Moxibustion stammt aus dem zweiten Jahrhundert vor Christus. Der chinesische Historiker Sima Qian erwähnt in seinen Aufzeichnungen erstmals Steinnadeln. Die älteste Sammlung chinesischer medizinischer Schriften Innere Klassiker des Gelben Kaisers (Huangdi Neijing) aus der Zeit zwischen 200 Jahre vor und nach der Zeitenwende integriert die Aku-Moxi-Therapie in die damalige Medizin und beschreibt verschiedene Nadeln (aus Metall), Stichtechniken, Indikationen für die Anwendung bestimmter Punkte.
Akupunkturpunkte und systematische Hinweise auf deren Wirkung
In diesem Werk wurden bereits 160 klassische Punkte entlang der wichtigsten Leitbahnen beschrieben. Das erste historisch eindeutig datierbare Werk über Aku-Moxi ist Der Systematische Aku-Moxi-Klassiker (Zhenjiu jiayijing) von Huang Fumi (215–282). Darin werden eine klare Terminologie, eine Topologie von 349 Akupunkturpunkten und systematische Hinweise auf deren Wirkung beschrieben.
Akupunktur kann bei verschiedenen Beschwerden und Erkrankungen angewendet werden. Hier sind einige Beispiele für Indikationen für Akupunktur:
- Schmerzen: Akupunktur wird häufig bei Kopfschmerzen, Migräne, Rückenschmerzen, Gelenkschmerzen und anderen Schmerzen eingesetzt.
- Stress und Angst: Akupunktur kann bei Stress, Angstzuständen, Depressionen und Schlafstörungen helfen.
- Erkrankungen des Verdauungssystems: Dazu gehören Übelkeit, Erbrechen, Verstopfung, Durchfall und Reizdarm.
- Asthma und allergische Erkrankungen: Akupunktur wird bei Asthma und allergischen Erkrankungen wie Heuschnupfen eingesetzt.
- Hormonstörungen: Akupunktur kann bei hormonbedingten Beschwerden wie Menstruationsstörungen, Wechseljahrsbeschwerden und Unfruchtbarkeit helfen.
Bitte beachten Sie, dass Akupunktur nicht für alle medizinischen Probleme geeignet ist und dass es wichtig ist, einen qualifizierten und erfahrenen Akupunkteur zu konsultieren, um zu bestimmen, ob Akupunktur für eine bestimmte Gesundheitsbedingung geeignet ist.
Wer darf Akupunktur praktizieren?
In Deutschland dürfen nur ausgebildete und registrierte Gesundheitsfachkräfte Akupunktur praktizieren. Hier sind einige der Fachleute, die berechtigt sind, Akupunktur anzuwenden: Ärzte, die eine akupunkturmedizinische Ausbildung abgeschlossen haben, sind berechtigt, Akupunktur zu praktizieren. Heilpraktiker, die eine Ausbildung in Akupunktur absolviert haben und eine Zulassung von der zuständigen Gesundheitsbehörde erhalten haben, dürfen Akupunktur praktizieren. Krankenpfleger und Krankenpflegerinnen: In einigen Fällen können Krankenpfleger und Krankenpflegerinnen, die eine akupunkturmedizinische Ausbildung abgeschlossen haben, Akupunktur praktizieren. Es ist wichtig sicherzustellen, dass Ihr Akupunkteur qualifiziert und registriert ist, bevor Sie Akupunktur erhalten. Ein qualifizierter Akupunkteur wird Ihnen in der Regel eine fundierte medizinische Diagnose stellen, eine individuelle Behandlung planen und Ihnen die notwendigen Empfehlungen geben, um eine sichere und effektive Akupunkturbehandlung zu erhalten.