Kaum eine Situation macht Menschen unzufriedener mit dem Leben als eine psychische Erkrankung. Das ist das zentrale Ergebnis einer Studie des renommierten britischen Wohlfahrtsökonomen Richard Layard, der das Wellbeing Programme am Centre for Economic Performance der London School of Economics and Political Science leitet. Demnach tragen in Australien, Deutschland und Großbritannien psychische Erkrankungen weit stärker zum Unglück von Menschen bei als körperliche Gebrechen. Und im Vergleich zu körperlichen Gebrechen beeinflussen Arbeitslosigkeit und Einkommen die Lebenszufriedenheit weniger.
Die gesundheitspolitische Studie von Richard Layard und drei Kollegen, die für den World Happiness Report erstellt wurde, ist jetzt als 600. SOEPpaper veröffentlicht worden.
Die Studie:
Mental Illness and Unhappiness. Richard Layard, Dan Chisholm, Vikram Patel, Shekhar Saxena. SOEPpapers 600.
http://www.diw.de/documents/publikationen/73/diw_01.c.431544.de/diw_sp0600.pdf
STICHWORT SOEP
Das Sozio-oekonomische Panel (SOEP) ist die größte und am längsten laufende multidisziplinäre Langzeitstudie in Deutschland. Das SOEP ist am DIW Berlin angesiedelt und wird als Teil der Forschungsinfrastruktur in Deutschland unter dem Dach der Leibniz-Gemeinschaft (WGL) von Bund und Ländern gefördert. Für das SOEP werden seit 1984 jedes Jahr vom Umfrageinstitut TNS Infratest Sozialforschung mehrere tausend Menschen befragt. Zurzeit sind es etwa 30.000 Befragte in etwa 15.000 Haushalten. Die Daten des SOEP geben unter anderem Auskunft über Einkommen, Erwerbstätigkeit, Bildung, Gesundheit und Lebenszufriedenheit. Weil jedes Jahr dieselben Personen befragt werden, können nicht nur langfristige gesellschaftliche Trends, sondern auch die gruppenspezifische Entwicklung von Lebensläufen besonders gut analysiert werden.
STICHWORT SOEPpapers
Die SOEPpapers stellen Forschungsergebnisse vor, die mit Hilfe von Daten des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP) erarbeitet wurden – und zwar vor oder nach ihrer Veröffentlichung in einem renommierten Fachjournal. Die am DIW Berlin angesiedelte Langzeitstudie bietet damit eine in Deutschland einzigartige Open-Access-Plattform für Studien aus allen Disziplinen der Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, darunter Soziologie und Politikwissenschaft, aber auch Demografie, Gesundheitsforschung und Psychologie. Zu den Autoren der SOEPpapers zählen weltweit renommierte Wissenschaftler wie der Leibniz-Preisträger Armin Falk aus Bonn, der als Glücksforscher bekannte Psychologe Ed Diener oder die Wohlfahrtsökonomen Richard Easterlin und Richard Layard. Unter http://www.diw.de/soeppapers stehen alle SOEPpapers zum kostenlosen Download bereit.